[ BEITRAG ]
Boreout-Syndrom
Das Boreout Syndrom ist ein Zustand der chronischen Unterforderung und Langeweile am Arbeitsplatz, der zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Für Arbeitgeber ist dieses Thema von Bedeutung, da boreout-betroffene Mitarbeitende oft weniger motiviert und produktiv sind. Zudem kann Boreout langfristig zu einem erhöhten Risiko für Krankschreibungen und einer hohen Fluktuationsrate führen.
Boreout-Syndrom — kurz erklärt
Das Boreout Syndrom beschreibt die gesundheitlichen Folgen, die durch anhaltende Unterforderung am Arbeitsplatz entstehen. Typische Symptome umfassen Antriebslosigkeit, Unzufriedenheit und Erschöpfung. Arbeitgeber können Boreout durch Maßnahmen wie abwechslungsreiche Aufgaben, Feedback-Gespräche und gezielte Weiterbildungsangebote in frühen Phasen vorbeugen. Der Einsatz solcher Strategien hilft, die Mitarbeitenden langfristig motiviert und produktiv zu halten, um so Krankschreibungen entgegenzuwirken.
Boreout Definition: Was ist das Boreout Syndrom?
Der Begriff „Boreout Syndrom“ beschreibt ein Phänomen, bei dem Mitarbeitende aufgrund von Unterforderung und Langeweile am Arbeitsplatz gesundheitliche und psychische Beschwerden entwickeln. Anders als das Burnout Syndrom, das durch Überforderung entsteht, wird Boreout durch fehlende Herausforderungen und zu monotonen Arbeitsaufgaben ausgelöst. Häufig versuchen Betroffene, ihr Boreout zu verstecken, aus Angst, als „faul“ angesehen zu werden.
Boreout Symptome und Anzeichen
Das Boreout Syndrom ist oft schwer zu erkennen, da die Symptome subtil auftreten und leicht mit allgemeiner Unzufriedenheit verwechselt werden können. Dennoch gibt es typische Anzeichen, an denen Arbeitgeber Boreout bei Mitarbeitenden frühzeitig erkennen können.
Typische Symptome des Boreout Syndroms
- Anhaltende Langeweile und Unterforderung: Betroffene zeigen oft wenig Interesse an ihren Aufgaben und wirken gleichgültig oder demotiviert.
- Häufige Ablenkung und Leerlauf: Mitarbeitende mit Boreout neigen dazu, viel Zeit mit privaten Tätigkeiten zu verbringen, sei es am Handy, beim Surfen im Internet oder bei wiederholten Pausen.
- Reduziertes Engagement und geringe Eigeninitiative: Ein Verlust an Eigeninitiative und wenig Motivation, sich aktiv einzubringen, können ebenfalls auf Boreout hinweisen.
- Psychische Symptome: Anzeichen wie Gereiztheit, Schlafstörungen oder auch Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit sind weitere mögliche Symptome.
So erkennen Arbeitgeber Boreout-Anzeichen
- Geringe Arbeitsauslastung: Wenn Mitarbeitende konstant wenig oder gar keine Aufgaben übernehmen oder wiederholt über Langeweile klagen, kann dies ein Anzeichen für Boreout sein. Ein regelmäßiger Austausch über die empfundene Arbeitslast hilft, frühzeitig Unterforderung zu identifizieren.
- Rückgang der Leistungsbereitschaft: Mitarbeitende, die weniger Eigenverantwortung übernehmen und kaum Interesse an Weiterentwicklung zeigen, könnten Boreout gefährdet sein. Arbeitgeber sollten auf wiederholte Rückmeldungen über eintönige Aufgaben achten und gegebenenfalls ansprechende Herausforderungen anbieten.
- Vermehrte Fehlzeiten und Krankschreibungen: Häufige oder wiederkehrende Abwesenheiten können ein Hinweis darauf sein, dass sich Mitarbeitende in ihrer Tätigkeit unterfordert fühlen und die Arbeit als belastend empfinden. Regelmäßige Gespräche über Arbeitszufriedenheit und mögliche Anpassungen im Arbeitsumfeld können hier vorbeugend wirken.
- Soziale Isolation im Team: Mitarbeitende mit Boreout ziehen sich häufig von Teamaktivitäten zurück, wirken desinteressiert oder vermeiden den Austausch mit Kollegen. Arbeitgeber sollten auf Anzeichen wie eine abnehmende Beteiligung an Besprechungen und fehlendes Engagement im Team achten. Unterstützende Maßnahmen, um Mitarbeiter und Fachkräfte zu finden und deren soziale Integration zu fördern, tragen dazu bei, Boreout-Anzeichen wie geringe Beteiligung an Besprechungen oder mangelndes Engagement frühzeitig zu erkennen.
Phasen des Boreout Syndroms
Einstiegsphase
In der Einstiegsphase erlebt der Mitarbeitende zum ersten Mal ein Gefühl der Unterforderung und Langeweile. Die Arbeitsaufgaben bieten kaum Herausforderungen, und es fehlt an sinnvollen oder abwechslungsreichen Tätigkeiten. Für Arbeitgeber ist es daher sinnvoll, von Anfang an klar definierte Stellenprofile zu schaffen und gezielte Stellenanzeigen zu schalten, die die Anforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten der Position deutlich kommunizieren. So lassen sich potenzielle Fehlbesetzungen und die daraus resultierende Unzufriedenheit bereits im Einstellungsprozess vermeiden. Auch wenn der Mitarbeitende zunächst noch motiviert sein mag, stellt sich allmählich das Gefühl ein, dass die Arbeit nicht anspruchsvoll oder erfüllend genug ist. Häufig bleibt diese Unzufriedenheit unerwähnt, da die betroffene Person sich scheut, das Problem offen anzusprechen.
Frustrationsphase
In der Frustrationsphase verstärken sich die negativen Empfindungen, und erste Anzeichen von Frustration und Demotivation treten auf. Der Mitarbeitende hat zunehmend das Gefühl, dass seine Fähigkeiten und Talente nicht gewürdigt werden. Stattdessen entsteht das Gefühl, wertvolle Zeit mit wenig sinnvollen Aufgaben zu vergeuden. Dies führt dazu, dass die Zufriedenheit und das Engagement für die Arbeit nachlassen. Betroffene beginnen, sich gedanklich von ihrer Arbeit zu distanzieren, was oft auch die Produktivität und Leistung negativ beeinflusst.
Rückzugsphase
In der Rückzugsphase zieht sich der Mitarbeitende zunehmend zurück, sowohl auf persönlicher als auch auf sozialer Ebene. Da die tägliche Arbeit keine Erfüllung bringt, sucht der Betroffene nach Möglichkeiten, sich zu beschäftigen, um den Arbeitstag zu „überstehen“. Das kann das übermäßige Surfen im Internet oder sogar das Vortäuschen von Arbeit umfassen. Viele vermeiden auch den Kontakt zu Kollegen, da sie sich mit ihrem Problem allein gelassen oder sogar unmotiviert und unsicher fühlen. In dieser Phase treten häufig auch körperliche und psychische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit oder Unruhe auf.
Manifestationsphase
Chronische Belastung und Gesundheitsprobleme In der Manifestationsphase ist das Boreout Syndrom chronisch geworden und führt zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen. Die Anzeichen, die sich in den vorherigen Phasen entwickelt haben, manifestieren sich jetzt oft in Form von chronischer Erschöpfung, depressiven Verstimmungen oder Angstzuständen. Die Wahrscheinlichkeit für krankheitsbedingte Ausfälle steigt, und es kann eine Krankschreibung notwendig werden, um die Gesundheit wiederherzustellen. In dieser Phase kann Boreout nicht mehr ignoriert werden und erfordert oft tiefgreifende Veränderungen im Arbeitsalltag oder sogar einen Arbeitsplatzwechsel, um langfristige Folgen zu vermeiden.
Boreout Syndrom: Was tun?
Um das Boreout Syndrom zu verhindern, können Arbeitgeber präventive Maßnahmen ergreifen:
- Kommunikation und Feedback fördern: Regelmäßige, offene Gespräche und ehrliches Feedback können erste Anzeichen von Boreout aufdecken und gezielte Maßnahmen ermöglichen.
- Aufgaben passend verteilen: Durch gezielte Aufgabenverteilung, die den Stärken und Interessen der Mitarbeitenden entspricht, lässt sich Boreout vorbeugen. Führen Sie Gespräche, um herauszufinden, welche Aufgaben motivierend und fordernd sind.
- Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten bieten: Fortbildungen und individuelle Entwicklungspläne steigern das Engagement und bieten langfristige Perspektiven im Unternehmen.
- Flexible Arbeitszeitmodelle: Flexiblere Arbeitszeiten und hybride Modelle geben Mitarbeitenden mehr Kontrolle über ihre Arbeitsbelastung und reduzieren Boreout-Risiken.
- Teambindung und soziale Integration stärken: Fördern Sie Teamarbeit und den kollegialen Austausch durch Projekte und Teamevents, um Isolation zu vermeiden und die Zufriedenheit zu steigern.
- Externe Unterstützung und Coaching: Bieten Sie Zugang zu psychologischer Beratung und externem Coaching, um Mitarbeitenden bei Stress und Unterforderung zu helfen.
- Präventive Maßnahmen etablieren: Eine Unternehmenskultur, die Herausforderungen bietet und Erfolge wertschätzt, sowie regelmäßige Zufriedenheitsbefragungen tragen langfristig zur Boreout-Prävention bei.
Boreout und Krankschreibung: Was Arbeitgeber wissen sollten
Das Boreout Syndrom kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit von Mitarbeitenden haben, bis hin zur Notwendigkeit einer Krankschreibung. Chronische Unterforderung und anhaltende Langeweile am Arbeitsplatz führen bei Betroffenen häufig zu psychischen Belastungen wie Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und sogar depressiven Verstimmungen. Diese Symptome können langfristig dazu führen, dass Mitarbeitende aus gesundheitlichen Gründen arbeitsunfähig werden.
Für Arbeitgeber ist es wichtig zu wissen, dass eine Krankschreibung aufgrund von Boreout ernst genommen werden sollte. Da das Boreout Syndrom oftmals durch strukturelle oder organisatorische Probleme am Arbeitsplatz entsteht, kann die Rückkehr eines krankschreibungsbedingten Mitarbeiters ohne Anpassungen des Arbeitsalltags die Problematik verschärfen. Arbeitgeber können durch eine offene Kommunikation, die Förderung sinnvoller Aufgaben und das Angebot von Entwicklungsmöglichkeiten präventiv wirken und so einer möglichen Krankschreibung vorbeugen.
Fazit
Das Boreout Syndrom stellt eine ernstzunehmende Herausforderung dar, die durch gezielte Maßnahmen vermieden werden kann. Arbeitgeber, die eine offene und abwechslungsreiche Arbeitskultur fördern, können das Risiko für Boreout reduzieren und die Zufriedenheit sowie die Produktivität der Mitarbeitenden langfristig steigern.
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