[ BEITRAG ]

Quiet Firing

In der modernen Arbeitswelt ist nicht nur Quiet Quitting ein relevantes Thema, sondern auch das Phänomen des Quiet Firing (deutsch: “stilles feuern”). Quiet Firing bezeichnet eine subtile Form, in der Arbeit­geber unzufriedene oder unerwünschte Mitar­beiter durch passives Verhalten wie die Entziehung von Aufgaben und Entwick­lungs­mög­lich­keiten dazu bringen, selbst zu kündigen. Für Arbeit­geber kann dieses Verhalten jedoch schwer­wie­gende Folgen für die Unter­neh­mens­kultur und das Mitar­bei­ter­klima haben.

Frau durchlebt Quiet Firing

Quiet Firing (dt.: “stilles feuern”) beschreibt die Methode, Mitar­beiter durch das Entziehen von Aufgaben oder mangelnde Unter­stützung zum Verlassen des Unter­nehmens zu bewegen. Die Ursachen dafür können vielfältig sein, beispiels­weise persön­liche Spannungen oder wiederholt unzurei­chende Leistung. Die Vorge­hens­weise ist oft unauf­fällig und für das restliche Team kaum ersichtlich. Anzeichen sind beispiels­weise das sukzessive Entziehen von Aufgaben und Verant­wortung. Auch wenn es für die anderen Kollegen oft nicht gleich ersichtlich ist, hat es Auswir­kungen auf das gesamte Team. Um diese unange­nehme Art der Kündigung zu verhindern gibt es verschiedene Maßnahmen.

Quiet Firing Definition

Quiet Firing beschreibt eine passive Methode, Mitar­bei­tende loszu­werden, indem sie syste­ma­tisch demoti­viert werden. Typischer­weise entziehen Arbeit­geber den betrof­fenen Mitar­bei­tenden wichtige Aufgaben und verweigern Weiter­bil­dungen oder Beför­de­rungen. Im Gegensatz zur direkten Kündigung sollen Mitar­bei­tende durch diese Maßnahmen dem Unter­nehmen aus freien Stücken den Rücken kehren. Dieses Verhalten steht im Zusam­menhang mit Quiet Quitting, bei dem Mitar­bei­tende selbst entscheiden, sich zurück­zu­ziehen und nur das Nötigste zu leisten. Beide Phänomene können in der Beleg­schaft für Verun­si­cherung sorgen und ein negatives Licht auf das Unter­nehmen werfen. 

Anzeichen für Quiet Firing

Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf Quiet Firing hindeuten. Wenn der Chef einen loswerden will, ohne dabei offensiv eine Kündigung auszu­sprechen, kann dies auf subtile Weise erfolgen und für Mitar­bei­tende besonders belastend sein. Arbeit­geber sollten die Risiken dieser Methode ernst nehmen, da sie das Arbeits­klima negativ beein­flussen kann.

Entzug von Aufgaben und Verant­wortung: Ein typisches Anzeichen für Quiet Firing ist der schritt­weise Entzug wichtiger Aufgaben und das Reduzieren der Verant­wortung. Dies signa­li­siert dem Mitar­bei­tenden, dass seine Rolle im Unter­nehmen weniger wertge­schätzt wird, was ihn dazu bewegen kann, das Unter­nehmen freiwillig zu verlassen.

Verwei­gerte Weiter­bil­dungs­an­gebote: Mitar­bei­tende, die das Unter­nehmen verlassen sollen, erhalten oft keine Möglichkeit zur Teilnahme an Schulungen oder Seminaren. Diese Verwei­gerung von Entwick­lungs­chancen lässt den Mitar­bei­tenden spüren, dass er nicht mehr als langfristige Ressource angesehen wird.

Mangel an Feedback: Mitar­bei­tende, die keine Rückmel­dungen zu ihrer Arbeit erhalten, fühlen sich oft unsicher und entwi­ckeln Zweifel an ihrer Leistung sowie an ihrer Rolle im Team.

Isolation im Team: Wenn Mitar­bei­tende zunehmend von Projekten oder Teamak­ti­vi­täten ausge­schlossen werden, kann dies zu einem Gefühl der Ausgrenzung führen. Diese Form der Isolation ist ein klares Anzeichen dafür, dass das Unter­nehmen den Mitar­bei­tenden indirekt dazu bewegen möchte, die Firma zu verlassen.

Anzeichen von Quiet Firing belasten das Team
Anzeichen von Quiet Firing belasten das Team

Auswir­kungen von Quiet Firing auf das Unternehmen

Die Praxis des Quiet Firing hat langfristige Auswir­kungen auf die Unter­neh­mens­kultur und kann sich auf die Motivation der gesamten Beleg­schaft auswirken. Wenn Mitar­bei­tende spüren, dass ihre Kolle­ginnen und Kollegen durch passives Verhalten des Arbeit­gebers aus dem Unter­nehmen gedrängt werden, kann dies zu einem Vertrau­ens­verlust und erhöhter Unsicherheit führen. Dadurch wird das Betriebs­klima gestört und das Teamgefühl geschwächt. Negative Mundpro­pa­ganda kann zudem das Image des Unter­nehmens auf dem Arbeits­markt beein­träch­tigen und es erschweren, neue quali­fi­zierte Mitar­bei­tende zu gewinnen.

Quiet Firing: Ursachen und Maßnahmen

Ursachen für Quiet Firing

Unter­nehmen greifen in manchen Fällen auf Quiet Firing zurück, auch wenn diese Methode nicht ideal ist und oft Risiken birgt. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Persön­liche Konflikte zwischen Führungs­kraft und Mitar­bei­tendem sind ein häufiger Auslöser, da Spannungen dazu führen können, dass die Führungs­kraft den Mitar­bei­tenden lieber zum freiwil­ligen Austritt bewegen möchte, als eine direkte Konfron­tation zu suchen. Ein weiterer Grund kann in der mangel­haften Leistung des Mitar­bei­tenden liegen. Wenn Mitar­bei­tende wiederholt nicht den gefor­derten Standards entsprechen, sehen sich Arbeit­geber manchmal dazu veran­lasst, auf diese Weise Druck auszuüben. Zudem können auch finan­zielle Motive eine Rolle spielen, denn für Unter­nehmen kann es kosten­güns­tiger sein, den Mitar­bei­tenden auf subtile Weise zum Verlassen des Unter­nehmens zu bewegen, als eine offizielle Kündigung oder Abfindung vorzunehmen.

Maßnahmen zur Vermeidung von Quiet Firing

Um Quiet Firing zu vermeiden und eine offene, wertschät­zende Unter­neh­mens­kultur zu fördern, sind gezielte Maßnahmen entscheidend. Direkte Kommu­ni­kation ist hierbei das A und O: Offene Gespräche und ehrliches Feedback schaffen Klarheit und fördern ein respekt­volles Mitein­ander. Klare Zielvor­gaben und Entwick­lungs­mög­lich­keiten sollten Mitar­bei­tenden aufge­zeigt werden, sodass sie genau wissen, was von ihnen erwartet wird. Dies schafft Orien­tierung und Motivation. Auch eine konstruktive Feedback-Kultur ist wichtig: Regel­mäßige und trans­pa­rente Rückmel­dungen sorgen dafür, dass sich Mitar­bei­tende ernst genommen und unter­stützt fühlen. Maßnahmen wie gezielte Recruiting-Kampagnen können zudem dabei helfen, ein Arbeits­umfeld zu schaffen, das neue Talente anzieht und bestehende Mitar­bei­tende langfristig bindet. Bei Konflikten sollten Führungs­kräfte die Initiative ergreifen und aktiv an Lösungen arbeiten, anstatt sich indirekt von proble­ma­ti­schen Mitar­bei­tenden zu distan­zieren oder sie auszuschließen. 

Fazit

Quiet Firing stellt eine indirekte Methode dar, Mitar­bei­tende zum Austritt zu bewegen, die jedoch für das Unter­nehmen langfristig riskant ist. Das Phänomen kann die Unter­neh­mens­kultur negativ beein­flussen und zu einem Vertrau­ens­verlust bei den verblei­benden Mitar­bei­tenden führen. Um langfristige Schäden zu vermeiden, ist es für Arbeit­geber ratsam, auf offene Kommu­ni­kation, konstruktive Kritik und die Förderung eines positiven Arbeits­um­felds zu setzen. Eine trans­pa­rente, faire Unter­neh­mens­kultur und direkte Gespräche tragen dazu bei, Mitar­beiter langfristig ans Unter­nehmen zu binden und die negativen Effekte von Methoden wie Quiet Firing zu vermeiden. 

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Kürzlich hinzu­gefügt:

Multi­posting
Die richtigen Mitar­beiter zu finden, kann Arbeit­gebern große Schwie­rig­keiten bereiten. Der neue Kollege muss nicht nur fachlich glänzen, sondern auch zur Unter­neh­mens­kultur passen. Spezi­fische Anfor­de­rungs­profile und die angespannte Trend­ent­wicklung des Arbeits­marktes erschweren die Situation zusätzlich. Aber auch begrenzte Budgets und ein starker Zeitmangel sind Heraus­for­de­rungen in der Perso­nal­be­schaffung, die es zu überwinden gilt.  Um den Überblick über alle möglichen Jobbör­sen­portale nicht zu verlieren & einen ausge­wo­genen Mix zu gewähr­leisten, greifen Unter­nehmen zunehmend auf die “Multiposting-Methode” zurück. Zeiter­sparnis, günstige Kombi­pakete und die große Reich­weite unter poten­zi­ellen Bewerbern sind die wichtigsten Vorteile dieser Recrui­tin­g­me­thode. Clevere Unter­nehmen konnten so in der Vergan­genheit bereits effizi­enter mit ihren Ressourcen umgehen & kosten­ef­fi­zient Fachkräfte für sich gewinnen, wir zeigen in unserem Ratge­ber­ar­tikel, wie das geht!